The Phantom of the Opera! Ein Klassiker des frühen Fernsehens?

Als Filmhistoriker bin ich oft auf der Suche nach verborgenen Juwelen, nach Filmen oder Serien, die zwar nicht mainstream waren, aber trotzdem einen faszinierenden Einblick in die Entwicklung der visuellen Medien bieten. In diesem Sinne möchte ich euch heute “The Phantom of the Opera” vorstellen, eine Fernsehserie aus dem Jahr 1927.

Haltet ein wenig inne! 1927? Eine Fernsehserie? Ja, ihr habt richtig gehört. Bereits in dieser frühen Phase des Mediums Fernsehen gab es Versuche, Geschichten zu erzählen und das Publikum zu fesseln. Natürlich sah “The Phantom of the Opera” damals noch ganz anders aus als die Serien, die wir heute kennen. Die Technik war noch in den Kinderschuhen, Schwarzweißbilder waren Standard und Ton? Davon konnten sich die Zuschauer erst später träumen lassen.

Die Geschichte des Phantoms von der Oper basiert auf dem Roman von Gaston Leroux und erzählt die tragische Liebe des maskierten Musikgenies zu der jungen Sängerin Christine Daaé. In dieser frühen Adaption wurden die opulenten Kulissen der Oper direkt ins Studio übertragen, wobei die Darsteller vor handgemalten Hintergründen spielten.

Ein interessantes Detail: Die Rolle des Phantoms wurde nicht von einem Schauspieler gespielt, sondern von einem Schattenspiel. Ein Puppenspieler steuerte die Bewegungen der Figur und seine gespenstische Stimme wurde durch einen erfahrenen Sprecher erzeugt.

Das Ensemble:

Leider sind die Namen der Schauspieler, die in dieser frühen Produktion mitwirkten, nicht überliefert.

“The Phantom of the Opera” aus dem Jahr 1927 ist ein faszinierendes Beispiel für die experimentellen Anfänge des Fernsehens. Die Serie verdeutlicht, wie früh sich Filmemacher und Künstler Gedanken über die Möglichkeiten dieses neuen Mediums gemacht haben.

Natürlich lässt “The Phantom of the Opera” von heute gesehen nicht mehr den gleichen Eindruck hinter sich wie andere Adaptionen der Geschichte, beispielsweise die berühmte Verfilmung aus dem Jahr 1925 mit Lon Chaney Sr. in der Titelrolle.

Trotz seiner technischen Beschränkungen ist “The Phantom of the Opera” (1927) eine wichtige Entdeckung für Filmhistoriker und alle, die sich für die Entwicklung des Fernsehens interessieren. Die Serie bietet einen Einblick in eine Zeit, als das Medium noch jung war und voller Möglichkeiten steckte.

So könnt ihr diese Rarität erleben:

Da “The Phantom of the Opera” (1927) nicht auf DVD oder Blu-ray erhältlich ist, kann man die Serie nur schwer zugänglich machen. Einige Filmarchive oder Universitäten könnten Kopien der Sendungen besitzen. Es lohnt sich, im Internet nach weiteren Informationen zu suchen und Kontakt mit Spezialisten für Frühfilm aufzunehmen.

Ein zeitgeschichtliches Dokument?

Obwohl die Serie heute vielleicht nicht mehr als spannende Unterhaltung gilt, ist sie dennoch ein wertvolles zeitgeschichtliches Dokument. Sie zeigt uns, wie Menschen in den 1920er Jahren über Technologie nachdachten und welche Visionen sie für die Zukunft der visuellen Medien hatten.